Politik und Landwirtschaft im Dialog

CDU und landwirtschaftlicher Ortsverband diskutieren über aktuelle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

Während in Cottbus der Deutsche Bauerntag 2024 stattfand, veranstalteten der CDU Ortsverband Lette und der Landwirtschaftliche Ortsverband Lette eine gemeinsame Radtour, die bei herrlichem Wetter knapp 30 Interessierte anzog. Der Startpunkt der Tour war das historische Heimathaus in Lette. Von dort aus ging es zu zwei landwirtschaftlichen Betrieben in der Region.

Die Vorsitzende der CDU in Lette, Silke Hellenkamp, meint: „Der Austausch zwischen Landwirtschaft und Politik muss weiter gefördert werden. Sonst werden politische Entscheidungen fernab der Realität getroffen.“

Als besonderer Gast der Veranstaltung war daher der Landtagsabgeordnete Wilhelm Korth eingeladen, der die Gelegenheit nutzte, um sich vor Ort ein Bild von den aktuellen Herausforderungen der Landwirte zu machen und den Dialog mit den Teilnehmern zu suchen.

Ein zentrales Thema der Besichtigung war die Diskussion über die gegenwärtigen Herausforderungen, mit denen die Landwirte konfrontiert sind. Kritisiert wurde insbesondere, dass in Deutschland die EU-weit geltenden Regelungen verschärft werden, was das wirtschaftlich rentable Arbeiten für Landwirte zunehmend erschwert. Im Detail stellten die Teilnehmer fest, dass folgende Probleme besonders gravierend sind:

  1. Umweltauflagen: Deutsche Landwirte sehen sich mit strengen Umweltauflagen konfrontiert, die oft über die EU-weit geltenden Regelungen hinausgehen. Diese betreffen unter anderem die Reduktion von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln, was zu höheren Produktionskosten und geringeren Erträgen führen kann.

  2. Tierwohl: Die Anforderungen an das Tierwohl in Deutschland sind ebenfalls strenger als in vielen anderen EU-Ländern. Dies umfasst größere Stallflächen pro Tier, strengere Vorschriften zur Haltung und Pflege sowie umfassende Dokumentationspflichten. Diese Maßnahmen sind zwar im Sinne des Tierschutzes, erhöhen jedoch die Betriebskosten und den Verwaltungsaufwand erheblich.

  3. Bürokratie: Landwirte kritisieren die zunehmende Bürokratie, die mit den verschiedenen Vorschriften einhergeht. Die umfangreichen Dokumentations- und Nachweispflichten binden personelle Ressourcen und erschweren den landwirtschaftlichen Alltag. Viele Landwirte empfinden die bürokratischen Hürden als eine erhebliche Belastung, die die Effizienz und Wirtschaftlichkeit ihrer Betriebe beeinträchtigt.

In diesem Zusammenhang wurde auch über die Umnutzungsmöglichkeiten einer nicht mehr aktiv betriebenen Hofstelle gesprochen. Hierbei standen nachhaltige Konzepte im Vordergrund, die sowohl wirtschaftlich tragfähig als auch ökologisch sinnvoll sind. "Wir haben ein ehemaliges Stallgebäude in drei Wohneinheiten umgebaut", berichtet Christian Niehoff, der einen Hof nahe Lette übernommen hat und selbst inzwischen hauptsächlich außerhalb der Landwirtschaft tätig ist.

Landtagsabgeordneter Wilhelm Korth betonte in seinem Statement die Bedeutung des Dialogs zwischen Politik und Landwirtschaft: „Es ist unerlässlich, dass wir die Bedürfnisse und Sorgen unserer Landwirte ernst nehmen und gemeinsam an Lösungen arbeiten. Solche Veranstaltungen sind eine hervorragende Gelegenheit, um ins Gespräch zu kommen und die Herausforderungen direkt vor Ort zu erleben.“