Rosendahl: Zehntklässler verlangten klare Ansagen

Henrichmann diskutiert über Energie, Fachkräfte und Zukunftschancen

Osterwick. Vor knapp einem Jahr hatten die Zehntklässler der Paulus van Husen Schule Berlin besucht. Den Bundestagsabgeordneten Marc Henrichmann trafen sie damals nicht persönlich, dafür kam der CDU-Politiker nun nachträglich zum Gespräch in die Sekundarschule.

Ein lebhaftes Gespräch entspann sich zwischen dem Bundestagsabgeordneten Marc Henrichmann und den Zehntklässlerinnen und Zehntklässlern. Foto: Büro Marc HenrichmannEin lebhaftes Gespräch entspann sich zwischen dem Bundestagsabgeordneten Marc Henrichmann und den Zehntklässlerinnen und Zehntklässlern. Foto: Büro Marc Henrichmann

Dort lieferte er die Erklärung dafür, warum es nicht mit einem Treffen in der Hauptstadt geklappt hat: „Abgeordneter zu sein, das sind zwei Jobs in einem“. Ein Großteil seiner Arbeit findet nicht in Berlin, sondern im Wahlkreis statt – wo er auch während des Besuchs der Schülerinnen und Schüler unterwegs war. 

Nun stellte sich der Parlamentarier den Fragen der Schülerinnen und Schüler. Deutlich wurde: Was junge Menschen bewegt, beschäftigt auch die Politik. Da ging es um Fachkräftemangel, sichere Energieversorgung, Landwirtschaft oder die Pflege. Bei allen Sorgen, auch um die eigene berufliche Zukunft, machte Henrichmann den Zehntklässlern Mut: „Mit ihrem Schulabschluss stehen ihnen Tür und Tor offen“. Wer eine Ausbildung anstrebt, sei gesucht wie nie zuvor.

Auch die Zehntklässler spüren, dass Lebensmittel, Mieten und Energie teurer werden. Das sorgte für Kritik an der aktuellen Politik, die Henrichmann als Mitglied der Opposition teilte. Die Schülerinnen und Schüler hakten nach, verlangten klare Ansagen. Die bekamen sie von Henrichmann: „Wir setzen auf Strom, verknappen aber den Strommarkt“, hatte der Parlamentarier wenig Verständnis für die Politik der Koalition, die für ihn widersprüchlich ist. Er hätte sich gewünscht, Übergangsfristen für Atomkraftwerke zu verlängern. „Das wäre fürs Klima sinnvoller gewesen als immer mehr Kohle zu verstromen.“ 

Weder sei klar, wo ausreichend Strom herkommen noch über welche Netze er verteilt werden solle. „Politik muss Leitplanken setzen“, unterstrich er. Das heißt für ihn, dass es richtig sei, ehrgeizige Ziele zur CO2-Vermeidung zu setzen. „Der Weg dahin sollte aber offen bleiben“, meinte er. Auch E-Fuels im Autotank oder Biomasse im Heizungskeller könnten dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen.

Gefragt wurde Henrichmann auch nach seinen persönlichen Zielen als Politiker. Als zuständiger Berichterstatter für Datenpolitik möchte er in diesem Bereich daran mitarbeiten „die deutsche Denke“ zu ändern. Viele Debatten seien, zum Beispiel beim Thema Datenschutz, zu sehr von Bedenken getragen. Ihm sei eine „Kultur des Ermöglichens“ lieber. „Wir ruhen uns zu sehr auf dem Wohlstand vergangener Tage aus“, warnte er.