Begleitung auf dem letzten Lebensweg

MdB Henrichmann besucht Hospiz-Treff: Hochachtung fürs Ehrenamt

Ein Zitat des Religionsphilosophen Martin Buber findet sich an der Tür des Hospiz-Treffs, in Broschüren und auf der Homepage der Ambulanten Hospizbewegung Dülmen: „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“. Erlebbar wird dieses Leitwort zum Beispiel bei den Treffen der ehrenamtlichen Hospizarbeiter, im Trauercafé und vor allem bei der Begleitung von Menschen an ihrem Lebensende und ihrer Angehörigen. Der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann erfuhr jetzt vor Ort mehr über die Arbeit des Vereins, aber auch über dessen Wünsche und Erwartungen an die Politik.

Großen Eindruck hinterließen die Berichte der Hospizbegleiterinnen und -begleiter auf den Bundestagsabgeordneten Marc Henrichmann bei seinem Besuch in Dülmen. Foto: Büro Marc HenrichmannGroßen Eindruck hinterließen die Berichte der Hospizbegleiterinnen und -begleiter auf den Bundestagsabgeordneten Marc Henrichmann bei seinem Besuch in Dülmen. Foto: Büro Marc Henrichmann
Zwei hauptamtliche Koordinatoren sind für die Organisation zuständig, rund 40 ehrenamtliche Begleiterinnen und Begleiter stehen etwa 60 Menschen auf ihrem letzten Weg zur Seite – manchmal nur einen Tag, manchmal für mehrere Jahre. „Wir finanzieren uns aus Mitteln der Krankenkassen, aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen“, so der Vorsitzende Dr. Stefan Kintrup.

Die Kassen kämen allerdings nur für die Begleitung der Sterbenden auf, nicht aber für die Unterstützung der Angehörigen. Die Folge: „Obwohl sie in der Trauerbegleitung besser aufgehoben wären, lassen sich manche Betroffene psychisch behandeln“, berichtete die Koordinatorin Susanne Erfurt. Dabei zeigte sie sich einig mit Henrichmann: „Trauer ist keine Krankheit“. Die engagierte Begleitung sei auch eine Form der Prävention und helfe den Menschen, die schwer unter dem Verlust eines Angehörigen litten, darunter oft Kinder. Der CDU-Abgeordnete sicherte zu, dies ans Bundesgesundheitsministerium weiter zu geben und begrüßte den Einsatz der Begleiter. „Es ist wichtig, niemanden alleine zu lassen“.

Überlastet seien viele Familien mit der Pflege, auch in Heimen sei das Personal häufig knapp, wissen die Helferinnen und Helfer durch ihre Besuche. Positive Signale sah der CDU-Politiker durch die vorgesehene Personaluntergrenze für die Pflege in Krankenhäusern und das Sofortprogramm des Gesundheitsministeriums. Dieses sieht zunächst 13.000 neue Pflegekräfte vor. Um weitere Menschen für den Beruf zu begeistern, sei auch „mehr Wertschätzung nötig“, erklärte Henrichmann.

Wertschätzung, die die Begleiterinnen und Begleitern durchaus erfahren. Ihnen zollte der Abgeordnete große Hochachtung für ihr Engagement. „Sie leisten wertvolle Arbeit“, betonte er beeindruckt. Die geht weit über die Besuche Sterbender und der Familien hinaus. Nur zwei Beispiele: Ein Trauercafé hilft Hinterbliebenen gegen die Vereinsamung, das Projekt „Hospiz macht Schule“ bringt Kindern nahe, dass der Tod zum Leben dazugehört.