Unterstützung im Kampf um Maggi-Arbeitsplätze
Für die knapp 400 Maggi-Beschäftigten in Lüdinghausen war die Nachricht, die sie im Juni bei einer Betriebsversammlung erhielten, ein Schock: 100 Arbeitsplätze sollen bis Mitte 2019 wegfallen. Belegschaft, Betriebsrat und die Gewerkschaft NGG wollen dies abwenden. Sie haben eigene Vorschläge vorgelegt, suchen die Öffentlichkeit und das Gespräch mit der Politik – so auch jetzt in Lüdinghausen. Hier kamen sie mit den heimischen CDU-Parlamentariern aus Bundes- und Landtag, Marc Henrichmann und Dietmar Panske, zusammen. Mit dabei waren CDU-Vertreter aus Lüdinghausen, darunter Fraktionschef Bernhard Möllmann.
Gewerkschaftssekretär Manfred Sträter, der Betriebsratsvorsitzende Ortwin Tork und dessen Stellvertreter Christian Boländer stellten zunächst den aktuellen Stand vor. Acht Millionen Euro will die Maggi-Mutter Nestlé in Lüdinghausen einsparen, davon fünf Millionen Euro Personalkosten. Dazu sollen zwei Mischerei-Linien geschlossen werden, was allein etwa 45 Stellen kostet. Darüber hinaus sind weitere 50 Jobs in Gefahr.Henrichmann und Panske sicherten ihre Hilfe zu. „Der Einsatz für die Arbeitsplätze hat unsere Sympathie und Unterstützung“, erklärten sie. Dazu werden sie in einem ersten Schritt das Gespräch mit der Werksleiterin in Lüdinghausen suchen.
Außer Lüdinghausen sind auch die anderen Maggi-Standorte und Nestlé-Marken betroffen. Der Gesamtbetriebsrat geht geschlossen vor, was die CDU-Politiker ausdrücklich begrüßten. Am 5. und 6. September wird sich der Gesamtbetriebsrat in Lüdinghausen treffen. Ein externer Berater sei einbezogen, „denn wir wollen ein abgestimmtes Konzept für den Konzern“, erklärte Sträter. Der Lüdinghauser Betriebsrat legte bereits eigene Einsparvorschläge vor, um wenigstens eine Mischerei zu retten. „Darauf wie auf viele unserer Fragen haben wir von Nestlé Deutschland noch keine Antwort erhalten“, bedauerte Boländer.
Verantwortlich für die kritische Situation macht Sträter das Investment eines amerikanischen Milliardärs. Daniel Loeb habe sich für rund drei Milliarden Euro 1,2 Prozent der Aktienanteile an Nestlé gesichert und poche nun auf mehr Rendite. Eine Gewinnmarge von 18,5 Prozent strebe der der Konzern an, „es geht nur noch um Profit“, beklagen Gewerkschafter und Betriebsräte.