Vertrauen in den Rechtsstaat stärken

Weißer Ring lenkt am 22. März den Blick auf Kriminalitätsopfer

Seit 1991 macht der Weiße Ring am „Tag der Kriminalitätsopfer“ auf Menschen aufmerksam, die durch Verbrechen und Gewalt geschädigt worden sind. Am 22. März ist es wieder so weit, dieses Jahr steht die Internetkriminalität im Vordergrund. Im Vorfeld informierte sich der heimische Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann über die Arbeit der Opferschutzorganisation. Vor allem um Betroffene von Sexualdelikten und körperlicher Gewalt kümmere sich der Weiße Ring im Kreis Coesfeld, erfuhr er von Außenstellenleiter Johannes Duda.

Johannes Duda (r.) brachte zum Gespräch mit Marc Henrichmann EC-Kartenhüllen mit. Diese hindern Gauner daran, heimlich Bankdaten abzugreifen. Foto: Büro Marc HenrichmannJohannes Duda (r.) brachte zum Gespräch mit Marc Henrichmann EC-Kartenhüllen mit. Diese hindern Gauner daran, heimlich Bankdaten abzugreifen. Foto: Büro Marc Henrichmann
Kein Verständnis zeigte Duda, wenn Wiederholungstäter mit Bewährungsstrafen davonkämen. Auch Henrichmann warnte vor „falschen Signalen in die Gesellschaft“, beispielsweise wenn vermeintliche Bagatelldelikte geduldet würden. „Wir dürfen das Vertrauen in den Rechtsstaat nicht verspielen“, erklärte der CDU-Politiker und Jurist, der sich im Innenausschuss auch mit Themen der Inneren Sicherheit befasst. Die Große Koalition setze hier auf mehr Personal in Sicherheitsbehörden und Justiz, eine stärkere Bekämpfung von Alltagskriminalität und eine bessere Ausstattung der Polizei, berichtete Henrichmann.

Auch den Opferschutz will die neue Regierung weiter stärken und die Entschädigung der Opfer neu regeln. Beim Weißen Ring im Kreis Coesfeld stellen acht Mitarbeiter den Kontakt zu Anwälten her und leisten unbürokratisch Soforthilfe, zum Beispiel wenn Langfinger die Geldbörse gestohlen haben. „Wir sind sehr gut vernetzt“, unterstrich Duda. So arbeite der Weiße Ring mit dem Runden Tisch gegen Gewalt gegen Frauen und Kinder sowie mit der Traumaambulanz in Münster zusammen. Allerdings müssten Opfer oft sehr lang auf Therapieplätze warten, bemängelte er.

Zwar ist die Kriminalität in NRW rückläufig, doch für den Weißen Ring gibt es dennoch genug zu tun – auch in Sachen Prävention. Duda hatte hier den praktischen Tipp parat, eine verlorene oder gestohlene Bankkarte außer bei der Bank auch mit einer sogenannten „KUNO-Meldung“ bei der Polizei sperren zu lassen. „Erst dann ist das Bezahlen im Lastschriftverfahren mit Unterschrift nicht mehr möglich“, erklärte er.

Weitere Informationen zum Weißen Ring bei Außenstellenleiter Johannes Duda, Tel.: 0 25 02 – 22 36 09 oder unter coesfeld-nrw-westfalen-lippe.weisser-ring.de.