Auszubildende dringend gesucht

MdB Marc Henrichmann besucht Arbeitsagentur in Coesfeld

Felder wie Innen- und Sicherheitspolitik standen zwar bisher im Zentrum der parlamentarischen Arbeit des neuen Bundestagsabgeordneten Marc Henrichmann. Doch darüber hinaus gilt sein Interesse auch dem Bereich Arbeit und Soziales, aus seiner Sicht „Zukunftsthemen für das Münsterland“. Eine Einschätzung, über die sich Johann Meiners und Rolf Heiber, der Leiter der Agentur für Arbeit in Coesfeld und sein Stellvertreter, besonders freuten. Beim Antrittsbesuch des CDU-Politikers wurde direkt vereinbart, sich auch künftig regelmäßig auszutauschen.

Trotz guter Arbeitsmarktzahlen: Agentur-Chef Johann Meiners (l.) und sein Stellvertreter Rolf Heiber (r.) berichteten dem Bundestagsabgeordneten Marc Henrichmann über anstehende Herausforderungen. Foto: Büro Marc HenrichmannTrotz guter Arbeitsmarktzahlen: Agentur-Chef Johann Meiners (l.) und sein Stellvertreter Rolf Heiber (r.) berichteten dem Bundestagsabgeordneten Marc Henrichmann über anstehende Herausforderungen. Foto: Büro Marc Henrichmann
Aus vorherigen Gesprächen mit Unternehmern hat Henrichmann mitgenommen, dass qualifizierte Kräfte, aber auch Auszubildende schwierig zu finden sind. Kreative Ideen sollen helfen, Azubis mobiler zu machen, damit sie eine Lehre beginnen können. So berichtete Henrichmann von einem Unternehmer, der seinen Nachwuchskräften ein E-Bike zur Verfügung stellen möchte. „Aktuell bereite ich einen Antrag vor, damit dies nicht länger als steuerpflichtiger geldwerter Vorteil eingestuft wird“, berichtete er.

Den Eindruck eines Mangels an Auszubildenden bestätigte Meiners: „4.900 neue Ausbildungsverträge in unserem Agenturbezirk sind ein guter Wert, aber der Bedarf der Wirtschaft ist höher“, erklärte er. Der Agentur-Chef wünschte sich, dass sich mehr junge Leute für eine duale Ausbildung entschieden.

Und noch weitere Zahlen hatten die Arbeitsmarktexperten für ihren Gast vorbereitet: 3,2 Prozent betrug zum Jahresende die Arbeitslosenquote in den Kreisen Coesfeld und Borken, rund 10.500 Menschen suchten eine Stelle. Im Schnitt 120 Tage dauert die Arbeitslosigkeit, das ist der zweitbeste Wert in NRW. Allerdings: „Die demografische Entwicklung und das Qualifizierungsniveau sind Herausforderungen trotz eines günstigen Arbeitsmarktes“, stellte Meiners fest.

Aus diesem Grund kümmert sich die Agentur nicht nur um Menschen ohne Arbeit. Sie qualifiziert auch Ungelernte weiter, um sie noch fitter für den Arbeitsmarkt zu machen. Von der Politik wünschten sich Meiners und Heiber, dass Umschulungen flexibler gehandhabt werden und bei Bedarf drei statt zwei Jahre dauern dürften. „Viele benötigen eine längere Unterstützung“, erklärten sie. Auch regten sie an, mehr Anreize für eine Umschulung zu schaffen: „Wer in einer Maßnahme 40 Stunden arbeitet, bekommt genauso viel Arbeitslosengeld wie derjenige, der zu Hause bleibt“, bemängelte Meiners.