Schnellere Asylverfahren für Flüchtlinge
„Wir konnten Ende September fast alle Altfälle für das Münsterland bearbeiten.“ Mit dieser positiven Nachricht begrüßt Detlef Bröker seinen Gast, den Bundestagsabgeordneten Karl Schiewerling, am Eingangstor der ehemaligen York-Kaserne.
Was der Referatsleiter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge damit meint: Alle Flüchtlinge, die bisher aufgrund von Engpässen keinen Asylantrag stellen konnten, haben dies nun getan. Ein Erfolg, auf den Bröker und seine Mitarbeiter stolz sind. „Wir haben uns hier in den letzten Monaten wirklich gut aufgestellt. Viele Mitarbeiter haben Überstunden gemacht, damit die Verfahren anlaufen können.“
In der neuen Behörde auf dem Gelände der ehemaligen York-Kaserne läuft zurzeit ein „integriertes Flüchtlingsmanagement“. Geflüchtete können sich hier registrieren lassen, ihren Asylantrag stellen und werden von den Entscheidern interviewt. „Das ganze Verfahren läuft hier also unter einem Dach“, erklärt Bröker. In den letzten fünf Monaten haben Bröker und seine 170 Mitarbeiter 14.000 Asylverfahren angelegt und knapp 7000 Anhörungen durchgeführt. Zukünftig soll ein Verfahren hier nun in zwei und nicht, wie bisher, in acht Monaten abgeschlossen sein.
Seit Juni dieses Jahres gibt es das Ankunftszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in Münster. Auch in vielen anderen Regionen sind neue Außenstellen entstanden, die nun auf Hochtouren arbeiten. „Es ist gut und wichtig, dass die Verfahren nun dezentralisiert vor Ort in den Regionen ablaufen“, betont MdB Karl Schiewerling. Der Abgeordnete begrüßt zudem die enge Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, die in den kommenden Wochen ebenfalls eine Außenstelle in der York-Kaserne bezieht. „Diese Kooperation ist wichtig, so kann nach dem Verfahren direkt mit den Integrationsaufgaben begonnen werden“, sagt Bröker. Auch die Organisation der Sprach- und Integrationskurse könnte demnächst dezentral über das Ankunftszentrum in Münster und nicht mehr über Nürnberg laufen.
Bei all diesen Schritten ist Detlef Bröker immer auch um Transparenz bemüht. „Die Menschen sollen sehen, dass es hier vorangeht.“