„Mehrgenerationenhäuser übernehmen eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Wir müssen deshalb dafür Sorge tragen, dass es sie auch in Zukunft geben wird“, stellt der Nottulner Bundestagsabgeordnete Karl Schiewerling bei seinem Besuch im Coesfelder Mehrgenerationenhaus klar. Doch hier macht sich die Sorge um das Fortbestehen der Einrichtung breit. „Wir haben kaum Vorlaufzeit für unsere Personal- und Projektplanungen, da die Finanzierung der Mehrgenerationenhäuser immer zeitlich begrenzt läuft. Selbst für das kommende Jahr können wir noch nicht planen“, macht Ulrike Wißmann, die Leiterin des Mehrgenerationenhaues in Coesfeld deutlich.
MdB Karl Schiewerling weiß um die gesellschaftliche Bedeutung der Mehrgenerationenhäuser. Seit Jahren ist er Pate des Mehrgenerationenhauses in Coesfeld und regelmäßig zu Besuch. „Die Menschen aus der Region bekommen hier niedrigschwellige Angebote im Bereich von Bildung und Integration und nutzen diese auch intensiv. Die Arbeit, die hier geleistet wird ist enorm wertvoll“, so der Nottulner Bundestagsabgeordnete.
Bisher erfolgte die Finanzierung der Mehrgenerationenhäuser über Bundesmittel, kofinanziert durch Leistungen der Kommunen. Da diese aber größtenteils finanzielle Probleme haben, steht das Modell jedoch auf wackligen Füßen. Viele Mehrgenerationenhäuser, wie auch das Mehrgenerationenhaus in Coesfeld, müssen daher immer wieder um ihren Fortbestand bangen. „Wenn der Bund bzw. das Land die Förderung nicht hinbekommt, wird es bald keine Mehrgenerationenhäuser mehr geben“, stellt Wißmann klar.
Auf der Jugend- und Familienkonferenz im Frühjahr dieses Jahres verständigten sich der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen auf die dauerhafte Sicherung und den Ausbau der Mehrgenerationenhäuser in NRW. Wie genau die Finanzierung aber laufen soll, weiß Wißmann bis heute nicht. „Es gibt Vereinbarungen zwischen dem Ministerium und dem Land NRW. Wir hoffen natürlich, dass etwas passiert. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das Land diese Forderungen auch wirklich umsetzen wird“, gibt Wißmann zu bedenken. Es seien aber keine „Unsummen“ zum Erhalt der Mehrgenerationenhäuser notwendig, fügt sie hinzu.
Seitens des Bundes heißt es, die Finanzierung der Mehrgenerationenhäuser sei bis 2018 gesichert. Die Verteilung laufe allerdings über die Länder. MdB Karl Schiewerling versprach indes, ein Auge auf die tatsächliche Umsetzung des Finanzierungsplans zu haben und sich weiterhin für den Erhalt und die Unterstützung von Mehrgenerationenhäusern einzusetzen. „Mehrgenerationenhäuser sind wertvoll. Das was hier an Arbeit geleistet wird muss präsent bleiben“, so der Abgeordnete.