Integration ist das Ziel
Nach mehreren konstruktiven Besprechungen zum Thema Ambulante Wohn- vor stationäre Wohnformen informierte sich der Arbeitskreis der CDA Lüdinghausen auf Anregung des Caritasverbandes für den Kreis Coesfeld e.V. über das Projekt „LebensART“ am Heckhof in Werne.
„Im Zentrum der Stadt leben in 17 geförderten und 11 freien Wohnungen 40 Bewohner zwischen 6 und 91 Jahren zusammen. Das vor drei Jahren nach dem Vorbild Bielefelder Modell aufgebaute Projekt ‚LebensART‘ beinhaltet insbesondere auch die Zusammenarbeit der behinderten und nicht behinderten Menschen mit der umliegenden Nachbarschaft“, informierte Jürgen Grunewald. Mit seinem Bruder Dieter arbeitet er seit der Startphase bis zum heutigen Tag mit dem Verein W.I.B.K.E zusammen (Werneraner integrieren behinderte Kinder und Erwachsene) Beide konnten von dem Verein als Investoren gewonnen werden.
Quartiersmanager Wolfgang Bille, ehemaliges Vorstandsmitglied des Vereins, berichtete über die Entwicklung des Projektes bis zum heutigen Tag. „Neben Bedenken und Bedenkenträgern haben wir auch wohltuende Unterstützung durch Investoren, Geldgeber, und freiwillige Helfer erfahren. Nach der Eingewöhnungsphase leben hier Jung und Alt, Menschen mit und ohne Handicap selbstbestimmt und in gutem Einvernehmen mit der Nachbarschaft zusammen.“
Auf Nachfrage von Anni Willms, Mitglied der CDU-Fraktion im Sozialausschuss der Landschaftsversammlung (LWL), ging Bille auf die unterschiedlichen Leistungserbringer und auf sein Aufgabenfeld als Quartiersmanager ein. Als Kooperationspartner für die pflegerische und medizinische Betreuung ist im Moment der Pflegedienst St. Christophorus aus Werne tätig. Dieser stehe auch im Notfall zur Verfügung. Für die im „LebensART“-Konzept vorgeschriebene soziale Betreuung – wie z.B. Hilfestellung im Haushalt, Begleitung bei Veranstaltungen und Freizeitaktivitäten konnte im vergangenem Jahr der Caritasverband für den Kreis Coesfeld gewonnen werden. Dieser kann die Kosten der Eingliederungshilfe beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe als überörtlichem Träger geltend machen.
„Als Quartiersmanager sehe ich mich als Bindeglied zwischen allen Beteiligten. Ich berate, aktiviere, vermittle und unterstütze die Menschen in ihrem Lebensalltag. Dazu ist eine professionelle Koordination von professionellen Leistungserbringern und ehrenamtlich tätigen Menschen in einem gut funktionierenden Netzwerk ein wichtiger Baustein.“ Als freischaffender Architekt sei er außerdem auch als Projektberater für integrative Wohnprojekte tätig, so Bille.
„Für Ihre sinnstiftende Tätigkeit als Kümmerer wünschen wir Ihnen Herr Bille weiterhin viel Erfolg! Das Projekt ‚LebensART‘ wird durch die gute bauliche Umsetzung und durch das gut koordinierte und funktionierende Netzwerk zu einem Pilotprojekt mit Vorbildcharakter. Hier wird Inklusion gelebt!“ fasste Christian Kurz, stellvertretender CDA-Vorsitzender die Eindrücke zusammen.