Krank durch Armut

CDA lernt Caritas-Kampagne kennen

„Es gibt viele Krankheitsursachen, eine der größten ist Armut! “, betonte Johannes Böcker, Vorstand für den Caritasverband des Kreises Coesfeld, im Gespräch mit Vertretern des CDA-Stadtverbandes Dülmen. In der diesjährigen Caritas-Kampagne „Armut macht krank“ soll das Thema aus unterschiedlicher Perspektive beleuchtet werden. Ziel sei es, Lösungsvorschläge zu erarbeiten, einzubringen und sich für deren Umsetzung einzusetzen: „Auch arme Menschen brauchen einen angstfreien Zugang zum Gesundheitssystem und eine bessere Gesundheitsversorgung“, so Johannes Böcker.
Besuch beim Caritasverband: Der CDA-Stadtverband informierte sich über die aktuelle Caritas-Kampagne.Besuch beim Caritasverband: Der CDA-Stadtverband informierte sich über die aktuelle Caritas-Kampagne.
Ein höheres Risiko arm und später krank zu werden, hätten Menschen mit geringem Einkommen, ohne Schul- und Berufsabschluss, Arbeitslose, Alleinerziehende mit ihren Kindern, aber auch Asylbewerber.

Für außerschulische Bildungs- und Kulturangebote wird oft ein Teilnehmerbeitrag erhoben. Mangelnde Finanzkraft in den Familien kann dazu führen, dass Begabungen und Fähigkeiten von Kindern nicht rechtzeitig erkannt und gefördert werden. Statt Solidarität und Teilhabe erfahren diese Kinder oft Ausgrenzung in Schule und Freizeit. Armut grenze also Spielräume ein, mit Folgen für Start und Entwicklungschancen junger Menschen, erläuterte Johannes Böcker. CDA-Vorsitzender Roland Hericks führte aus: „Mit dem Bildungs- und Teilhabepaket hat die CDU-geführte Bundesregierung hier einen wichtigen Schritt getan. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wird dieses Angebot inzwischen gut angenommen. Es ist auf der einen Seite Entlastung für die Familien, auf der anderen Seite ein wichtiger Schritt, um Kindern und Jugendlichen in ihren Lebensbereichen gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen.“

Obwohl das deutsche Gesundheitssystem eines der besten der Welt ist, werden nicht alle Gesundheitsleistungen von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Finanzielle Eigenanteile können eine erhebliche Belastung sein. Zahlreiche, vom Caritasverband eingebrachte Vorschläge, wie z.B. Straßenambulanzen, unbürokratische Fonds, aber auch niedrigschwellige Angebote durch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer könnten die Situation armer Menschen wesentlich verbessern, so Böcker.

„Armut macht krank, das stimmt. Es gilt jedoch auch: Solidarität hilft heilen“, betonte Böcker. Das Handbuch für Ehrenamtliche mit dem Titel: „Gesundheit steckt an – Engagiert gegen Armut, die krank macht!“ enthalte für die praktische Arbeit vor Ort zahlreiche praxistaugliche Vorschläge. Es werde am Freitag, 26. Oktober in der Zeit von 14:30 bis 17:30 Uhr im Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg in Lüdinghausen vorgestellt.

Alle Interessierte seien hierzu herzlich eingeladen. (Informationen zur Caritas-Kampagne und Handbuch auf www.caritas.de)