Seniorenheime: Zwischen notwendiger Kontrolle und großem Frust des Personals

Die Situation in den Altenpflege stand im Mittelpunkt eines ausführlichen Gesprächs des Bundestagsabgeordneten Karl Schiewerling mit dem Sprecher der 16 katholischen Altenheimen im Kreis Coesfeld, Hubert Borgert vom Lüdinghausener Antoniushaus. Weitere Details und Einschätzungen vermittelten bei dem Termin in der Seniorenanlage auch dessen Pflegedienstleiter Markus Sasse sowie Johannes Beermann, der Leiter der benachbarten Einrichtung St. Ludgerus-Haus. Alle drei Heimvertreter schilderten sehr eindringlich zum einen die hohen Standards in den hiesigen Einrichtungen sowie insbesondere in der Pflege. Zum anderen kritisierten sie gegenüber dem Wahlkreisabgeordneten die hohe Frequenz und zum Teil auch Art und Weise der vielen Kontrollen. „Unterschwellig wird dabei der Eindruck erweckt, dass wir den älteren Menschern etwas böses wollten. Doch genau das Gegenteil ist doch der Fall!“, schilderten die Heimleiter.
„Wir begrüßen Kontrollen sehr und ausdrücklich; aber es muss alles im Rahmen bleiben“, unterstrichen die Heimvertreter sehr deutlich.
Sie berichteten, dass gerade die Art der Kontrollen und das Bewertungssystem beim sehr engagierten Personal für Missstimmung und Frust sorge. Die Heimvertreter überreichten MdB Schiewerling eine Entschließung der hiesigen Seniorenheime, die darin zu angemesseneren Kontrollen und einem aussagekräftigeren Bewertungssystem aufrufen.

MdB Schiewerling zeigte Verständnis für das Ansinnen der Heim-Verantwortlichen. Auch er spricht sich eindeutig gegen eine Art „unterschwelligen Generalverdacht“ gegen Seniorenheime aus. Gleichsam machte er deutlich, dass natürlich ein bestimmtes Maß an Kontrollen sein müsse. Zum einen aus Schutz für die Senioren, zum anderen aber auch als Schutz vor falschen Verdächtigungen und als Positiv-Dokumentation der Leistungen für die Häuser selbst. „Dieser Zielkonflikt bei den Kontrollen bedarf wie vieles im Leben einer richtigen Balance“, betonte der Abgeordnete. Zumal die echte Qualität der Häuser darüber mit entscheidet, inwieweit sich die Einrichtungen in der fortschreitenden demografischen Entwicklung positionieren und auch entsprechendes Personal gewinnen können. Die hiesigen Einrichtungen sieht der Abgeordnete dabei gut aufgestellt.