Wert auf Sprachkenntnisse legen
Sprache ist der Schlüssel zur Integration. Auch wenn nach Einschätzung von Flüchtlingsinitiativen die meisten Geflüchteten im Alltag sprachlich gut zurechtkommen, bleibt das Lesen und Schreiben in lateinischer Schrift eine große Hürde. Besonders Frauen tun sich schwer, Deutschkurse zu besuchen, erfuhr der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann bei einem Gespräch mit Initiativen aus Coesfeld, Dülmen und Havixbeck. Für den CDU-Politiker ist klar: „Wer die Sprache nicht spricht, verliert den Anschluss“. Er warnte vor Parallelgesellschaften: „Wir müssen klar machen, dass wir Wert auf die Sprache legen“
Viele junge Flüchtlinge seien aber motiviert und bereit zu lernen. Sie wagten eine Ausbildung, trotz hoher sprachlicher Anforderungen in den Berufskollegs. Die Initiativen regten deshalb Patenschaften in Schulen und in der Ausbildung an: „Deutsche Schüler und Gesellen könnten Nachhilfe geben“, schlug Ludger Schulte-Roling von der Coesfelder Initiative vor.
Für Henrichmann sind Migration und Fachkräftezuwanderung ständige Themen im Wahlkreis, auch weil viele Unternehmen neue Mitarbeiter suchen – die Deutsch können sollten. Das Niveau in den Sprachkursen sei höchst unterschiedlich, berichteten die ehrenamtlichen Helfer. Hoch seien auch die Anforderungen an die Lehrenden und die vorgegebenen Mindestteilnehmerzahlen, weshalb Kurse vor Ort oft nicht zustande kämen. „Dann sollen Sprachschüler nach Münster oder Coesfeld fahren“, bedauerte Andreas Tinnefeld, Sprecher der Initiative INCA plus aus Havixbeck.