CDU will weiter zupacken und gestalten
„Nicht zögern, sondern zupacken“: Dieses Motto gab Marc Henrichmann, Vorsitzender des CDU-Kreisverbands Coesfeld, am Samstag (29. Juni) im Haus Waldfrieden in Dülmen aus. „Wir sind stark, wir sind die gestaltende Kraft im Kreis Coesfeld und wir sind gut für diesen Kreis“, setzte er beim 56. Kreisparteitag auf eine selbstbewusste Partei. Die mehr als 150 Delegierten unterstützen diesen Kurs: Mit fast 95 Prozent Zustimmung wurde der 43-Jährige für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt.
Die CDU im Kreis Coesfeld sei diskussionsfreudig, gehe auf die Bürger zu und sei darüber hinaus dank ihrer Arbeitskreise zu Themen wie Integration oder Digitales inhaltlich „richtig gut aufgestellt“, so Henrichmann. „Wir denken quer, hinterfragen kritisch“, erklärte der Bundestagsabgeordnete. Auf Bundes- oder Landesparteitagen werde deshalb durchaus darauf geschaut: „Was kommt aus dem Kreis Coesfeld?“Beim Klimaschutz warnte er davor, „unser Licht unter den Scheffel zu stellen“. Eine Volkspartei könne nicht nur auf ein Thema setzen, sondern müsse auch Zukunftsängste der Menschen zum Beispiel in den Braunkohlerevieren ernst nehmen. „Nur eine Energiewende, die klug, sauber, bezahlbar und gerecht ist, wird zum Exportschlager“, Wirtschaftspolitik und Umweltpolitik gehören für ihn zusammen. Aus seiner Erfahrung in Berlin widersprach der Bundespolitiker entschieden dem Bild von den Grünen als „neuer bürgerlicher Kraft“: „In 95 Prozent aller Abstimmungen vertreten Grüne und Linke eine Meinung“.
Auch die zum Teil harsche Kritik an der Bundesvorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer sprach Henrichmann an. „Wir garantieren Meinungsfreiheit“, unterstrich er. „Dennoch müssen wir eine Debatte darüber führen, wie wir miteinander kommunizieren“, betonte er mit Blick auf hämische und hasserfüllte Kommentare zur Gesundheit der Kanzlerin oder zum Mord an Walter Lübcke. „Das hat auch mit Menschlichkeit zu tun.“
Gastredner war Dr. Markus Richter. Der Vizepräsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, kurz BAMF, kennt und kann Krise: Er übernahm 2015 den Posten in einer Behörde, die mit 2200 Mitarbeitern darauf ausgerichtet war, Asylverfahren von 40.000 Flüchtlingen im Jahr durchzuführen. Nur kamen seinerzeit gut 1,5 Millionen Menschen nach Deutschland.
Eindrucksvoll schilderte er, wie das BAMF diese gewaltige Aufgabe bewältigte – mit neuer und modernster Technik, vernetzt mit anderen Behörden, aber auch mit neuen Verfahren. „Wir können innerhalb von zwei Minuten arabische Dialekte einer Region zuordnen“, nannte er ein Beispiel. Und er räumte mit Vorurteilen auf: „Nur zwei Prozent der Antragsteller haben falsche Angaben über ihre Identität gemacht“. Obwohl deutlich weniger Flüchtlinge nach Deutschland kommen, bleibt das Bundesamt ausgelastet. „Aktuell überprüfen wir in 700.000 Widerspruchsverfahren Fälle der Jahre 2015 und 2016“, berichtete er.
Emotional war die Verabschiedung von Elfriede Tiepolt, verbunden mit einem dicken Dankeschön. Seit 1975 war sie gute Seele in der CDU-Kreisgeschäftsstelle in Coesfeld. Zwölf Bundestagswahlen, je zehn Landtags- und Kommunalwahlen sowie neun Europawahlen begleitete sie in dieser Zeit, bei 55 Kreisparteitagen war sie mit dabei.
Gewählt wurde neben dem Kreisvorsitzenden Marc Henrichmann auch der weitere Vorstand. Stellvertretende Vorsitzende sind Gabriele Osterkamp (Dülmen), Dietmar Panske (Ascheberg), Gerrit Tranel (Coesfeld), Christoph Wäsker (Dülmen) und Anna Maria Willms (Lüdinghausen). Als Schatzmeister wurde Andreas Lenter aus Havixbeck bestätigt. Neuer Mitgliederbeauftragter ist Dennis Necat Bozan aus Senden.
Zu Beisitzerinnen und Beisitzer gewählt wurden Rainer Bolte (Nordkirchen), Veronika Büscher (Dülmen), Ulrike Fascher (Coesfeld), Anneliese Haselkamp (Rosendahl), Stefan Holtkamp (Billerbeck), Gabriele Lenz (Coesfeld), Anke Leufgen (Havixbeck), Dirk Mannwald (Nottuln), Valentin Merschhemke (Coesfeld), Günter Mondwurf (Senden), Maximilian Sandhowe (Ascheberg), Julia Wagner (Dülmen), Florian Wenning (Coesfeld) und Jan Willimzig (Dülmen).