Chancen der Digitalisierung erkennen
Die nächste Stufe des Bundesteilhabegesetzes, das Menschen mit Behinderung mehr Selbstbestimmung ermöglicht, wird 2020 umgesetzt. Das beschäftigt aktuell auch die Caritas in Coesfeld. Unter anderem über die Ausbildung von Menschen mit Handicap und die Zukunft der Arbeit im Zeitalter der Digitalisierung sprach der heimische Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann mit Christian Germing, Vorstand des Caritasverbandes für den Kreis Coesfeld.
Für den CDU-Politiker bieten moderne Technologien nicht nur Risiken, sondern vor allem große Chancen. „Digitalisierung kann Menschen dabei unterstützen, Tätigkeiten zu übernehmen, die sie sonst nicht ausüben könnten“, zeigte sich Henrichmann überzeugt. Auch Germing erklärte, dass sich Tätigkeiten zwar wandelten, Maschinen den Menschen aber nicht überall ersetzen könnten.Dazu zählte er die Pflege, die von menschlicher Zuwendung lebe. Doch auch hier könne Automatisierung schwere körperliche Arbeit erleichtern oder Pflegekräften die Dokumentation abnehmen. Förderprogramme unterstützten bereits kleine und mittlere Unternehmen bei der Einführung innovativer Hilfsmittel – Programme, die sich der Caritas-Vorstand auch für die Sozialwirtschaft wünschte.
Positiv bewertete Germing Überlegungen im Bundesteilhabegesetz, Menschen mit Behinderung eine betriebliche Ausbildung zu ermöglichen. Er sprach sich darüber hinaus dafür aus, die Qualifizierung der Beschäftigten in Werkstätten für Behinderte zumindest teilweise anzuerkennen. Für Unternehmen solle klar erkennbar sein, über welche Fähigkeiten der Betreffende verfüge. Germing gab seinem Gast aus Berlin sein Anliegen mit auf den Weg, „einen vereinbarten Rahmen zu schaffen, auf den sich der Betrieb verlassen kann“.