Mit mehr Weiterbildung dem Fachkräftemangel begegnen

Henrichmann und Korth bei der Kreishandwerkerschaft

Kreis Coesfeld. Fast zwei Millionen Fach- und Arbeitskräfte fehlen in Deutschland. CDU und CSU haben deshalb im Deutschen Bundestag mit einem Antrag konkrete Lösungsvorschläge gemacht, um gezielt Fachkräfte im Inland zu gewinnen. Darüber und über die Situation im Kreis Coesfeld sprach jetzt der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann mit Vertretern der Kreishandwerkerschaft Coesfeld. Was den CDU-Politiker freute: Es zeichnet sich ein Trend ab, dass immer mehr Abiturienten eine Ausbildung absolvieren.

Marc Henrichmann (2.v.r.) und Wilhelm Korth (2.v.l.) als Abgeordnete aus Bundes- und Landtag sowie Ulrike Fascher (l.) und Gabriele Lenz von der CDU Coesfeld tauschten sich mit Hauptgeschäftsführer Ulrich Müller und Geschäftsführer Frank Summen von der KrMarc Henrichmann (2.v.r.) und Wilhelm Korth (2.v.l.) als Abgeordnete aus Bundes- und Landtag sowie Ulrike Fascher (l.) und Gabriele Lenz von der CDU Coesfeld tauschten sich mit Hauptgeschäftsführer Ulrich Müller und Geschäftsführer Frank Summen von der Kr

„Das ist eine sehr gute Entwicklung, denn es gibt auch jenseits des Studiums tolle Berufschancen“, erklärte Henrichmann. Von einem „Turnaround“ mochte Ulrich Müller allerdings noch nicht sprechen. Der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft stellt zum Beispiel auf Berufsmessen immer wieder fest, dass viele Schulabgänger ein veraltetes Bild vom Handwerk haben und nicht die vielen Aufstiegsmöglichkeiten sehen.

Beratung und niedrigschwellige Informationsangebote bezeichnete Müller deshalb als einen Weg, Ausbildungsberufe bekannter zu machen: „Es gibt über 360 Ausbildungsordnungen und mehr als 30.000 Berufs- und Tätigkeitsfelder. Wer soll da den Überblick behalten?“ Auch die Unionsfraktion wolle unter anderem Berufsorientierung an Schulen und die Vermittlung von Ausbildungsplätzen verbessern, berichtete Henrichmann. Außerdem gelte es, lebensbegleitendes Lernen durch gezielte Weiterbildung zu unterstützen. Einen Weg, den die CDU in Nordrhein-Westfalen bereits gehe, wie der Landtagsabgeordnete Wilhelm Korth mit Blick auf die jüngst beschlossene „Aachener Erklärung“ feststellte. Demnach soll NRW „Bildungsland Nummer eins“ werden.

Zu kämpfen hat das Handwerk mit den Energiekosten und der schwächeren Konjunktur. „Betriebe, die vor zehn, zwölf Jahren gegründet wurden, machen jetzt erstmals eine schwierige Phase durch“, erklärte Müller. Erleichterung brächte es aus Sicht von Henrichmann, mehr Energie zu produzieren – auch durch Kernkraft. „Alles, was geht, muss rein in den Markt. Das senkt den Preis“, unterstrich er und kritisierte die Bundesregierung, die sich nur zu einem Streckbetrieb der Kernkraftwerke durchringen konnte. „Vor allem streitet sie die Aussagen eines selbst in Auftrag gegebenen Gutachtens ab, nach dem Kernenergie einen signifikanten Beitrag leisten kann, Strompreise zu drücken und die Energieversorgung zu sichern“, betonte Henrichmann.