Engel begleiten den turbulenten Start ins Familienleben
Ein neugeborenes Kind wirft buchstäblich den ganzen Alltag um. Gut, wer in dieser Situation Familie und Freunde hat. „Gerade vielen Neubürgern in Dülmen fehlt aber ein familiäres und soziales Netzwerk“, weiß Veronika Büscher. Für diese Familien gibt es wellcome, ein Angebot des Fördervereins der FBS Dülmen. Bei den wellcome-Engeln erkundigte sich jetzt der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann, was die Ehrenamtlerinnen leisten und wo sie selbst Unterstützung benötigen.
Die wellcome-Engel, das sind 39 Frauen im Alter von 22 bis 75 Jahren, deren Einsätze Veronika Büscher koordiniert. 32 Familien mit Nachwuchs im ersten Lebensjahr wurden in diesem Jahr bereits begleitet, aktuell besuchen die Engel 19 Familien ein- bis zweimal pro Woche für zwei bis drei Stunden – darunter ein Paar mit Drillingen. „Wir müssen Familien Freiräume lassen und ihnen vor allem die Sicherheit bieten, dass die Entscheidung für ein Kind kein Risiko ist mit dem Sie allein gelassen werden“, erklärte der CDU-Politiker und lobte das große Engagement von wellcome.„Die Engel, die gelegentlich selbst zu Freunden und Familienmitgliedern werden, verschaffen vor allem den Müttern Zeit, mal zum Arzt oder zum Friseur zu gehen oder einfach Kraft zu schöpfen für den herausfordernden Alltag mit Kind“, berichtete die wellcome-Koordinatorin. Sie kümmern sich auch um Geschwisterkinder oder helfen Flüchtlingsfamilien mit Kind bei der Integration, indem sie gemeinsam die Stadt und das soziale Umfeld erkunden und gemeinsam erleben. Mit fünf Euro pro Stunde sind die Kosten überschaubar. Doch auch wer sich diesen Betrag nicht leisten kann, muss nicht auf die Hilfe verzichten.
Das Projekt selbst erhält zwar Mittel aus dem Topf der „Frühen Hilfen Dülmen“, ist aber vor allem auf Spenden angewiesen. „Wir wünschen uns deshalb eine langfristige Förderung für dieses so wichtige Projekt für Familien“, erklärte Veronika Büscher. Ein Anliegen, das Henrichmann unterstützte, der der Initiative eine wertvolle Arbeit für den Start ins Familienleben bescheinigte. Wenn auch der Erfolg schwierig zu messen sei: „Gerade solche Projekte brauchen das Vertrauen und Unterstützung der Politik“, meinte er.