Flüchtlingshelfer sehen sich an ihren Grenzen
Die Zeit, in der Flüchtlinge weit überwiegend von der Bevölkerung willkommen geheißen wurden, sei vorbei, „die Stimmung droht zu kippen“. Diesen Eindruck haben Hans Meckling von der Flüchtlingshilfe Senden und seine Mitstreiter gewonnen. Mit gravierenden Folgen auch für die Helfer, deren Engagement nach wie vor hoch sei, aber „auf wenig Verständnis bei einem Teil der Bevölkerung“ stoße: „Wir sind an unsere Grenzen angelangt“, erklärte er im Pfarrheim St. Lambertus in Ascheberg den beiden CDU-Abgeordneten Marc Henrichmann aus dem Bundes- und Dietmar Panske aus dem Landtag.
Professionellere Strukturen wünschen sich die Helfer zur Unterstützung, zudem dürfe die Zuweisungspraxis aus den Flüchtlingseinrichtungen Kommunen und Ehrenamtler nicht überfordern. Henrichmann und Panske betonten, dass nur Flüchtlinge mit Bleibeperspektive auf Städte und Gemeinden verteilt werden sollten. „Das Fehlverhalten Einzelner wird staatlicherseits nicht ausreichend sanktioniert“, befürwortete Meckling darüber hinaus ein entschiedeneres Vorgehen gegen die wenigen, die sich nicht integrieren wollen.
Integration stoße aus Sicht der Initiativen auf einige Hindernisse. Defizite gebe es zum Beispiel bei der psychosozialen Versorgung der oft traumatisierten Menschen. Sabine Schröder vom SkF hielt eine spezielle Sprechstunde für Flüchtlinge mit Dolmetschern für notwendig. Auch wäre es wünschenswert, wenn es von Seiten der Ausländerbehörde zum Beispiel in Dülmen und Lüdinghausen regelmäßige Sprechstunden vor Ort geben könnte, um den Betroffenen lange und kostenintensive Fahrten nach Coesfeld zu ersparen.
Von Anfang an sollte den Zugewanderten Deutschunterricht ermöglicht werden, unabhängig vom möglichen Ausgang ihres Asylverfahrens. Dies werde in Nordrhein-Westfalen künftig Praxis sein, betonte Panske. „Bereits in den Landeseinrichtungen beginnt dann die Sprachausbildung“, kündigte der CDU-Abgeordnete der.
Maria Schumacher, Vorsitzende der Flüchtlingshilfe Ascheberg, sah zudem einen „verschärften Kampf um knappen Wohnraum“. Sie wünschte sich Anreize für Investoren im sozialen Wohnungsbau. Henrichmann betonte, dass unnötig hohe Standards das Bauen verteuerten. „Weniger Auflagen vereinfachen Investitionen“, erklärte er. Erleichterungen bringt aus Panskes Sicht die neue Landesbauordnung, die 2019 in Kraft tritt.