Einblicke in die Integrationsarbeit vor Ort
Die Flüchtlingspolitik bestimmt die politische Agenda in Berlin wie aktuell kaum ein anderes Thema. Die wichtige Integrationsarbeit wird allerdings vor allem vor Ort geleistet. In einer Flüchtlingsunterkunft in Coesfeld sprach der heimische Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann mit Mitarbeitern der Flüchtlingsinitiative und der Fachstelle Integration beim Deutschen Roten Kreuz in der Kreisstadt.
Auch Henrichmann sah in Spracherwerb und Bildung die Schlüssel zur Integration. Um den Geflüchteten eine Perspektive zu geben, befürwortet er zügigere Asylverfahren. „Es ist eine Frage der Menschenwürde, die Betroffenen nicht zu lange im Ungewissen zu lassen“, erklärte der Abgeordnete. Dies sei auch der Grundgedanke, der hinter den AnKER-Zentren stehe. Dort sollen die Ankommenden versorgt und behördlich erfasst werden, denn „wir müssen wissen, wer zu uns kommt“. Wer in Deutschland bleibe könne, werde dann einer Kommune zugewiesen.
Henrichmann sprach sich dafür aus, Migranten Brücken über das Asylrecht hinaus zu bauen. Dazu werde die Bundesregierung noch in diesem Jahr ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz vorlegen. Der bestehenden 3+2-Regelung, die Geflüchteten eine verlässliche Duldung während der Ausbildung und ein zweijähriges Aufenthaltsrecht bei anschließender Beschäftigung einräumt, soll ein weiteres verlässliches Jahr vorgeschaltet werden. „Dadurch gewinnen wir Zeit für eine Ausbildungsvorbereitung in unserem dualen Berufsbildungssystem“, erklärte Gabriele Groß. Diese Vorbereitung sei dringend geboten: „Viele brauchen ein individuelles Coaching, um die betriebliche Ausbildung und das Berufskolleg zu schaffen“, stellte sie fest.