Neue Chancen für Schulverweigerer und Berufseinsteiger
Als Verein für berufliche und soziale Integration wirkt das „Havixbecker Modell“ seit 40 Jahren im ganzen Kreis Coesfeld. Von der Kreisstadt aus werden die vielfältigen Angebote für junge Menschen und arbeitssuchende Erwachsene gesteuert, die Hilfe brauchen für ihren Einstieg oder Wiedereinstieg ins Berufsleben. Über die Erfolge, die der Verein dabei erzielt, aber auch über die oft schwierige Finanzierung der Projekte informierte sich in Coesfeld der heimische Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann.
1978 in Zeiten hoher Jugendarbeitslosigkeit gegründet, vermittelte das Havixbecker Modell Jugendlichen zunächst Praktika. Auch wenn Betriebe heute dringend Azubis suchen, „es gibt immer noch Jugendliche ohne Chance auf dem Arbeitsmarkt“, wie Geschäftsführerin Marion Otte betonte. Zwölf-Wochen-Kurse führen sie ans Berufsleben heran. „Die Fälle sind intensiver als früher“, stellte der Vorsitzende Hermann Roters fest. Psychische Erkrankungen kämen häufiger vor, oft hätten sich die Probleme der jungen Menschen über Generationen verstärkt.
„Die Identifikation unserer pädagogischen Mitarbeiter mit dem Havixbecker Modell ist groß“, unterstrich Vorstandsmitglied Heiner Hülsken. Diese sind überwiegend mit Jahresverträgen ausgestattet, die oft erst kurzfristig verlängert werden können. Der Grund für diese Unsicherheit, die die Beschäftigten belastet: „Wir sind abhängig von Bewilligungsbescheiden“. Und häufig würden Zuschüsse erst am Jahresende zugesagt. Dass sich auf dem Feld der Arbeitsmarktpolitik viele Träger tummelten und bei Ausschreibungen in erster Linie der Preis einer Maßnahme entscheide, erschwere die Arbeit zusätzlich.