Mit großem Einsatz den Mangel lindern

MdB Henrichmann wirft Blick hinter die Kulissen der Sendener Tafel

Gemüse, Brot und Joghurtbecher stapeln sich in den Regalen im früheren Supermarkt-Gebäude an der Schulze-Bremer-Straße in Senden: Lebensmittel, die entsorgt werden sollten und stattdessen nun Menschen mit knappem Budget zur Verfügung stehen. Seit 25 Jahren lindern die Tafeln in Deutschland den Mangel in einer wohlhabenden Gesellschaft, seit 2010 auch in Senden. Aus Anlass des Jubiläums informierte sich der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann bei der Sendener Tafel über die Arbeit des gemeinnützigen Vereins.

Den CDU-Politiker beeindruckte das große Engagement der mehr als 70 aktiven Helfer in Senden, die als Fahrer, beim Aufbereiten der Ware oder bei der Ausgabe mit anpacken. „Wir haben 500 Kunden, davon sind fast 200 Kinder“, berichtete der 1. Vorsitzende, der Rechtsanwalt Herbert Jakobs. „Und das in einer Gemeinde, der es gut geht“, ergänzte er nachdenklich.

Henrichmann erkundigte sich unter anderem danach, wer die Angebote in Anspruch nimmt. Weniger Flüchtlinge seien es als noch 2015, berichtete Jakobs. Die kommen nicht nur als Kunden zur Tafel: Aktuell hilft ein Syrer bei der Warenausgabe mit. Ein weiterer Flüchtling hat erst kürzlich das ehrenamtlich tätige Tafel-Team verlassen – er hat einen festen Job gefunden. „Die Tafel gibt den Menschen einen Tagesablauf mit fester Struktur und leistet wertvolle Integrationsarbeit“, meinte Henrichmann anerkennend.

In rund zehn Geschäften sammeln die Tafel-Mitarbeiter die Lebensmittel ein. Für zwei Euro decken sich Familien, Alleinerziehende oder Rentner je nach Bedarf ein. Der kleine Betrag ist Jakobs wichtig. Er drückt zum einen Wertschätzung für die Waren aus, zeigt zum anderen aber auch: „Wer zu uns kommt, ist Kunde und kein Almosenempfänger“. Ab März startet die Sendener Tafel jeden Freitag ab 10 Uhr eine Ausgabe für ältere Menschen ab 65. Etwas weniger Trubel, dafür mehr Möglichkeiten zum gemütlichen Plausch bietet der neue Termin.