Lokale Allianz für Menschen mit Demenz: Bundesprogramm fördert bundesweit 500 Initiativen

Auch Initiativen aus Nottuln und Dülmen werden gefördert

Erfolg für das Bundesprogramm „Lokale Allianz für Menschen mit Demenz“

Seit September 2016 sind 128 Allianzen an den Start gegangen. Deutschlandweit werden nun insgesamt 500 Initiativen aus Bundesmitteln gefördert, das Förderziel des Bundesprogramms ist erreicht. „Ich freue mich, dass mit dem Mehrgenerationenhaus Dülmen und der Alzheimer Gesellschaft auch zwei Initiativen aus dem Kreis Coesfeld unterstützt werden“, sagt MdB Karl Schiewerling.

Lokale Allianz für DemenzLokale Allianz für Demenz

Das Bundesprogramm „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ ist eine zentrale Maßnahme des Bundesfamilienministeriums im Rahmen der Agenda „Gemeinsam für Menschen mit Demenz“, die von den Mitgliedern der Allianz für Menschen mit Demenz auf Bundesebene seit September 2014 umgesetzt wird. Sie ist ein erster Schritt auf dem Weg zu einer Nationalen Demenzstrategie.

Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz entwickeln Angebote für Betroffene und ihre Familien. Ziel des Bundesprogramms „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ ist es, Demenzerkrankten und ihren Angehörigen direkt in ihrem Wohnumfeld die bestmögliche Unterstützung zu bieten und ihre gesellschaftliche Teilhabe zu stärken. Gefördert werden die Allianzen mit Bundesmitteln aus dem Bundesaltenplan.

Das Mehrgenerationenhaus Dülmen

Das Mehrgenerationenhaus Dülmen ist ein Ort für aktives und generationsübergreifendes Leben und Lernen. Seine Türen sind für alle Menschen aus der Region geöffnet, und es hält eine große Vielfalt von Angeboten parat. Es ist eine Drehscheibe für Kinder, Jugendliche, junge Familien, Erwachsene, junge Alte und Hochbetagte. Das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser II wird in Dülmen in Trägerschaft der Stadt Dülmen durchgeführt und an zwei Standorten umgesetzt. Zum einen in der „Neuen Spinnerei“, im Gebäudekomplex „Bendix“ und zum anderen in der „Familienbildungsstätte Dülmen (FBS)“. In beiden Häusern sind die Türen für Menschen aller Generationen und Nationen geöffnet. In der „Familienbildungsstätte Dülmen“ wird der Handlungsschwerpunkt Alter und Pflege erfolgreich umgesetzt. Aufgrund der umfangreichen und breitgefächerten Erfahrung hatte die Einrichtung im „Aktionsprogramm I“ bereits zweimal die Funktion des bundesweiten Leuchtturmhauses „Demenz“ inne. Die fachliche Beratung und Fortbildung für andere Mehrgenerationenhäuser gehörten zum Auftrag. Diese gute Basis hat dazu geführt, ein innovatives und nachhaltiges Konzept für eine „Dülmener Allianz“ für „Menschen mit Demenz“ zu entwickeln.

Die Projektidee der „Dülmener Allianz“ verfolgt das Ziel, die Öffentlichkeit für das Thema „Demenz“ zu sensibilisieren und an der Entwicklung Dülmens als generationengerechte Stadt mitzuwirken. Die Lebensqualität demenzkranker Menschen und ihrer Angehörigen soll erhalten und verbessert werden. Dabei gewinnt der unmittelbare Lebensraum, der Betroffene, das Stadtquartier und die Nachbarschaft eine besondere Bedeutung. Durch die Vernetzung unterschiedlichster Akteure sollen in Dülmen Strukturen geschaffen werden, die auch den Zusammenhalt im Sozialraum nachhaltig stärken. Erste Maßnahmen sollen im Innenstadtbereich durchgeführt werden. Das Projekt richtet sich ganz bewusst nicht nur an demenziell erkrankte Menschen und ihre Angehörigen, sondern an die breite Öffentlichkeit, u. a. an Haupt- und Ehrenamtliche, Institutionen, Verbände, Kindertageseinrichtungen, Schulen, Personen aus nichtmedizinischen Berufen, Einzelhändler usw.

Alzheimer Gesellschaft Kreis Coesfeld

Die Alzheimer Gesellschaft im Kreis Coesfeld e. V. wurde 2005 gegründet und hat ihren Sitz (Geschäftsstelle) in der Gemeinde Nottuln. Die Mitgliederzahl beträgt derzeit 63 Personen. Die Alzheimer Gesellschaft setzt sich dafür ein, die gesellschaftliche Akzeptanz für Menschen mit Demenz zu verbessern, Aufklärungsarbeit zum Thema Demenz zu leisten, Betroffenen Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung zu geben und die Selbsthilfefähigkeiten der Angehörigen zu fördern.

Die Arbeitsschwerpunkte der Alzheimer Gesellschaft sind u. a. die Durchführung von regelmäßigen Sprechstunden für Menschen mit Demenz, pflegende Angehörige, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Einrichtungen und anderen Ratsuchenden. Weiterhin sind die Durchführung einer Seminarreihe für Angehörige, die Organisation von Vorträgen, Fachtagungen und Qualifizierungsmaßnahmen für Demenzbegleiterinnen und -begleiter zu nennen.

Die Alzheimer Gesellschaft ist Träger eines niedrigschwelligen Gruppenbetreuungsangebotes, eines Angehörigen-Gesprächskreises und es besteht eine jahrelange Kooperation mit vielen Gruppen und Einrichtungen im Kreis Coesfeld.

Ziel der Alzheimer Gesellschaft ist es, demenzspezifische Angebote in den Gemeinden Nottuln und Havixbeck besser zu vernetzen und die Sensibilisierung und Aufklärung zum Thema Demenz mit Hilfe von Schulungs- und Qualifizierungsangeboten weiterzuentwickeln. Diese Ziele sollen mit folgenden Maßnahmen erreicht werden:

  • Durchführung von Fortbildungen für Erzieherinnen und Erzieher sowie Grundschullehrerinnen und -lehrer zum Thema: „Mit Kindern über Demenz sprechen“ mit Hilfe eines Medienkoffers. Der Medienkoffer enthält Bücher für Kinder sowie Arbeitshilfen und Unterrichtsmaterialien zum Thema Demenz.
  • Außerdem ist die Entwicklung eines Fortbildungskonzeptes vorgesehen zur Durchführung von Projekttagen und einer mehrteiligen Unterrichtsreihe für Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 an weiterführenden Schulen in Nottuln und Havixbeck. Das spezifisch auf junge Menschen ausgerichtete Angebot vermittelt Kenntnisse und Haltungen zum Thema Demenz und zum Umgang mit Menschen mit Demenz.
  • Der Aufbau und die dauerhafte Etablierung eines regionalen Demenznetzwerkes ist ebenfalls Projektinhalt. Ziel der Netzwerk-Allianz ist es, dass Mitarbeitende der Altenhilfe und Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden und Einrichtungen aus den Gemeinden Nottuln und Havixbeck stärker miteinander kooperieren und gemeinsam Qualifizierungen zu Pflege- und Betreuungsmöglichkeiten entwickeln. Das Netzwerk möchte die Zusammenarbeit zwischen familiärer Begleitung, professionellen und ehrenamtlichen Hilfen besser miteinander verknüpfen. Damit soll die Versorgung der betroffenen Menschen nachhaltig verbessert werden.