Berufliche Bildungszentren im Münsterland fördern und ausbauen
„Wir brauchen im Münsterland verlässliche Systeme mit Planungssicherheit!“ Mit Blick auf die beruflichen Bildungszentren im Handwerk hatten die Vertreter der Kreishandwerkerschaften aus dem Münsterland eine klare Botschaft an die CDU-Münsterlandrunde. Bei der Förderung der dualen Ausbildung müssten auch die entsprechenden Strukturen wie die beruflichen Bildungszentren finanziell und verlässlich unterstützt werden.
„Die Entwicklung der vergangenen Jahre zeigt, dass das Land NRW die Mittel für und damit seine Beteiligung an der Strukturförderung immer weiter gesenkt hat“, erläuterte Dr. Michael Oelck, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft in Coesfeld, anschaulich – derzeit gebe es einen Investitionsstau von mehreren Jahren. „Gerade auch mit Blick auf die Integration der Flüchtlinge dreht sich alles um eine fachgerechte und qualifizierte Bildung. Die kann nur funktionieren, wenn wir unsere Bildungsstrukturen des Handwerks im gesamten Münsterland erhalten und ausbauen“, so Dr. Oelck.Weitere Schwerpunktthemen des rund zweistündigen Austauschs in der Kreishandwerkerschaft in Coesfeld waren Landesentwicklungsplan, notwenige Infrastruktur wie die Zweigleisigkeit der Bahnstrecke Münster-Lünen, Fachkräftemangel und die Übergabe von Betrieben an Nachfolger. Derzeit müssten Kunden mitunter warten, bis Aufträge erledigt werden, da Personal fehlt, so die Handwerksvertreter. Sie berichteten auch, dass viele Betriebsinhaber über 60 keinen Nachfolger finden und damit vor dem Aus stehen. „Zu viel Bürokratie, ständig neue und zu hohe Auflagen und Vorschriften sind die Hauptgründe dafür, dass auch geeignete Junioren den Gang in die Selbständigkeit in NRW scheuen. Das sehen wir aktuell in Bäckereien und Fleischereien, die vor der Einführung einer sog. Hygiene Ampel stehen, die gerade kleinere und mittlere Betriebe enorm belasten würde“, belegte Frank Tischner, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf die Situation. Dabei habe gerade zurzeit das Handwerk „goldenen Boden“ und die Chancen überwiegen, führte Ferdinand Limberg, Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Coesfeld, aus. Faszinierende Technik, Kreativität und kaufmännische Verantwortung mit guten Einkommensmöglichkeiten schon in jungen Jahren zu verbinden sei eine Aussicht, die in dieser Region sehr gut zu realisieren sei. Das in den Schulen zu vermitteln und die Zukunftsfähigkeit der Region zu sichern, sei Aufgabe aller Beteiligten – auch der Schulen. Man bewege sich aktiv aufeinander zu, führte Christoph Bruns, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Borken, aus.