„Nein zu Lohndumping!“ Diese klare Aussage stand am Ende des ausführlichen Informationstreffens von Fach-Politikern und Repräsentanten der hiesigen Personenverkehrswirtschaft. Werner Schniedermann, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft mittelständischer Personenverkehrsunternehmen im Münsterland, der Betriebsratsvorsitzende des Flughafens Münster-Osnabrück, Norbert Heringloh-Poll, sowie der CDU-Fraktionsvorsitzende und verkehrspolitische Sprecher im Steinfurter Kreistag Wilfried Grunendahl trafen sich zum Meinungsaustausch mit den beiden münsterländischen CDU-Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker als Mitglied des Verkehrsausschusses und Karl Schiewerling als arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagesfraktion. Insbesondere Karl Schiewerling unterstrich dabei, dass sich sowohl unternehmerisches als auch gewerkschaftliches Handeln an den Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft ausrichten müsse. „Beide müssen sich als Partner begreifen und entsprechend verantwortungsvoll handeln. Viele Jahrzehnte hat dies in unserem Land gut funktioniert und unsere Wirtschaft auch für den internationalen Wettbewerb stark gemacht. Gerade mit Blick auf die Auslöser der jüngsten Krise haben wir gezeigt, wie wichtig und gut unsere Soziale Marktwirtschaft ist. Plötzlich war es global das Vorzeigemodell eines Wirtschaftssystems“, hob MdB Schiewerling hervor.
Gerade deshalb trete er entschieden gegen Lohndumping ein: „Lohndumping lässt sich nicht mit Sozialer Marktwirtschaft vereinbaren“, sagte MdB Schiewerling Der Arbeitsmarktpolitiker sieht sich dabei in einer guten und sehr engen Allianz mit Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen. „Wir wissen um den Missbrauch. Und wir werden entsprechende Regeln finden und aufstellen, Missbrauch in den einzelnen Branchen einzudämmen und zu verhindern!“, betonte MdB Schiewerling. Ein Fahrplan der übrigens drängt, gerade mit Blick auf den noch freizügigeren EU-Arbeitsmarkt ab Mai nächsten Jahres.
Dass indes Lohndumping schon auf der regionalen Ebene auch ohne neue Gesetze erfolgreich zu verhindern ist, verdeutlichte ÖPNV-Experte Wilfried Grunendahl. Er berichtete, dass die CDU in der Region durch die Verhinderung des Verkauf der kommunalen Regionalverkehr Münsterland für 2000 Beschäftigte bei privaten und öffentlichen Unternehmen drohenden Lohndumping weitgehend verhindert habe. „Wir können und dürfen nicht immer weiter eine Spirale nach unten drehen. Billig ist nicht immer auch besser!“, unterstrich Grunendahl. MdB Sendker fügte hinzu, dass gerade beim Personentransportgewerbe Fragen von Sicherheit, Verlässlichkeit und Qualität beim Personal entscheidende Erfolgsfaktoren für die Unternehmen sind. „Und das gibt es nun einmal nicht zu Dumpinglöhnen“, warnte MdB Sendker. Schniedermann, der auch Sprecher einer Everswinkler Kolping-Initiative zum Thema „Lohndumping“ ist, ergänzte: „Es darf auch deshalb kein Lohndumping toleriert werden, damit mittelständische Unternehmen, die Tariflohn zahlen, nicht in Existenznot geraten.“ Betriebsrat Heringloh-Poll warnte zudem vor Arbeitsverlagerung in Billigtöchter eigener Unternehmen.