Kolping NRW: Wirtschaft muss den Menschen im Mittelpunkt haben

Eine gerechte Gestaltung der Wirtschaft zum Wohle des Menschen fordert der Landesverband des Kolpingwerks in NRW. Im Rahmen der Landesversammlung befasste sich der katholische Sozialverband mit Fragen der Wirtschaftsordnung. Karl Schiewerling, Landesvorsitzender und CDU-Bundestagsabgeordneter forderte, es müsse Ziel der Politik bleiben, „mit den Mitteln der Demokratie gegen die Ursachen und Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise anzukämpfen.“ Im Vergleich zu anderen Ländern ist Deutschland nach Meinung Schiewerlings gut durch die Krise gekommen: „Arbeitsmarktpolitische Instrumente wie das Kurzarbeitergeld haben daran großen Anteil.“

Dies sei ein Beispiel dafür, wie Wirtschaft im Sinne des Menschen gestaltet werden könne. Dass ein gänzlicher freier, sprich ungeregelter Markt letztlich die Gesellschaft bedrohe, bestätigten auch die Referenten, die die Landesversammlung geladen hatte. Markus Demele vom Nell-Breuning-Institut für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik berichtete, dass das Prinzip der konsequenten Liberalisierung der Entwicklungsländer die Armen ärmer und die Reichen reicher gemacht habe. Nach seinen Worten müssen heute drei Milliarden Menschen mit weniger als 2 US-Dollar am Tag auskommen.

Auch der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf, Josef Zipfel, betonte den Wert der sozialen Marktwirtschaft. Das Prinzip ‚Wenn jeder an sich denkt, ist an jeden gedacht’, wie es im angelsächsischen Raum gilt, steht den Prinzipien von Solidarität und Verantwortung unversöhnlich gegenüber.

Als Fazit bleibt: Deutschland kann stolz auf die soziale Marktwirtschaft sein, denn hier unterstützen starke Schultern die schwachen. In diesem Sinne will sich das nordrhein-westfälische Kolpingwerk auch auf Landesebene für ein nachhaltiges Wirtschaften und gegen soziale Ungerechtigkeit einsetzen. Grundlage ist dabei die katholische Soziallehre. Karl Schiewerling: „Der Mensch steht im Mittelpunkt – das gilt auf für die Wirtschaft.“