Ein aktuelles Bild von der Arbeit der Coesfelder Tafel machte sich am Donnerstag der hiesige Bundestagsabgeordnete Karl Schiewerling. Der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitiker, der schon seit Jahren Schirmherr der Tafel ist, sprach mit den Tafel-Vorsitzenden Hildegard Sonnenschein und Ruth Tönnemann über die derzeitige Entwicklung der Einrichtung und kommende politische Herausforderungen.
„Ihre Arbeit hier ist für Coesfeld eine große Bereicherung“, lobte MdB Schiewerling. Im Gespräch erzählte Hildegard Sonnenschein, dass die Tafel auch immer wieder Sozialarbeit leisten müsse, die nicht zu den eigentlichen Aufgaben des Hauses gehört. Meist sei die Tafel einzige Anlaufstelle für Hilfebedürftige, um die sich im Normalfall die Sozialarbeiter der Stadt kümmern müssten. „Da müssen Kreis und Stadt mehr in die Pflicht genommen werden“, forderte MdB Schiewerling.
Eine weitere Herausforderung stellt für die Tafelmitarbeiter die baldige Verschärfung der EU-Lebensmittelrichtlinien dar: Da in Zukunft nur noch exakt deklarierte Lebensmittel ausgegeben werden dürfen, verlieren die Tafeln die Chance, falsch ausgezeichnete oder fast abgelaufene Produkte von Großproduzenten zu erhalten. „Die Tafeln wurden ursprünglich dafür eingerichtet, damit solche Lebensmittel nicht weggeworfen werden. Wenn diese Möglichkeiten wegfallen, haben die Tafeln weniger Lebensmittel zur Verfügung, da diese vernichtet werden müssen“, erklärte Ruth Tönnemann.
Karl Schiewerling versprach, den Sorgen der Tafeln beim Kreis Coesfeld und in der Bundespolitik Gehör zu verschaffen. „Die Arbeit der Tafeln muss so weitergehen wie bisher“, so der CDU-Sozialexperte zum Abschluss.