„Inklusion ist für die Menschen da. Deshalb ist Inklusion keine Plattform, um ideologische Grabenkämpfe auszutragen, wie man es in den letzten Jahren häufig bei Debatten auf Landes- und Bundesebene beobachten konnte“, eröffnete der Landesvorsitzende des Kolpingwerkes in NRW, MdB Karl Schiewerling, den Studienteil der Landesversammlung im Wittener Ardey-Hotel. Das Kolpingwerk zählt zu den großen Sozialverbänden des Landes und hat allein in NRW rund 100.000 Mitglieder.
Als Hauptreferent war Prof. Dr. Rainer Dollase eingeladen, der zum Thema „Inklusion – Möglichkeiten und Unmöglichkeiten. Antworten auf der Grundlage der internationalen empirischen Unterrichtsforschung“ vor den Delegierten sprach. Die Inklusion sei in gewisser Hinsicht vergleichbar mit Großprojekten wie dem Berlin Flughafen oder der Elbphilharmonie – eine schöne Idee garantiere keine reibungslose Umsetzung, so Dollase. Wichtig sei ein nüchterner, wissenschaftlicher und ideologiefreier Blick auf das Thema. Im Anschluss an Dollases Vortrag präsentierte auch Friederike Frücht einige Ideen zum Thema Inklusion. Sie hatte sich in ihrer Diplom-Arbeit aus dem Blickwinkel der Sozialethik mit dem Thema befasst. Inklusion wird – so das Fazit des Studienteils – Politik, Gesellschaft, Bildungswesen und Medien noch eine Zeit lang beschäftigen.
Im Anschluss stand der Regularienteil auf dem Programm. Zur Wahl standen der Landesvorsitzende und der Landespräses.
Karl Schiewerling wurde bei geheimer Wahl einstimmig in seinem Amt als Landesvorsitzender des Kolpingwerkes in NRW bestätigt und nach Bekanntgabe des Ergebnisses mit viel Applaus bedacht. Zudem wurde Franz Westerkamp, Diözesanpräses in Münster, einstimmig bei einer Enthaltung als neuer Landespräses gewählt. Er löst damit Dirk Holtmann ab, der auf eigenen Wunsch den Weg für einen Nachfolger freigemacht hatte.