Werner Jostmeier: „Zahlen sprechen für sich!“
Die Handwerker im Kreis Coesfeld reagieren besorgt auf die Empfehlung der EU- Kommission, Handwerksberufe in Deutschland von der Meisterpflicht freizustellen. Die CDU setzt sich dafür ein, die drohende Entwertung des Meisterbriefes durch die Europäische Union zu stoppen.
Wenn der Meisterbrief in Frage gestellt wird, gefährdet dies in der Folge auch die hohe Ausbildungsleistung im Handwerk. „Das darf nicht passieren. Mit dieser Entwertung unseres Meisterbriefes legt die EU die Axt an unser duales Ausbildungssystem. Das dürfen wir nicht zu lassen. Die CDU-Landtagsfraktion steht zum Handwerk, zum Meisterbrief und zur dualen Ausbildung“, sagte der hiesige Landtagsabgeordnete Werner Jostmeier aus Dülmen. Die CDU-Fraktion hat dazu jetzt einen Antrag in den Düsseldorfer Landtag eingebracht.
Eine weitere Entwertung der Meisterqualifikation würde auch weitreichende Folgen für die duale Berufsausbildung mit sich bringen. Nach der Novelle der Handwerksordnung der rot-grünen Bundesregierung aus dem Jahr 2004, die eine Reihe von Handwerksberufen von der Meisterpflicht enthob, hat es einen sprunghaften Anstieg von Handwerksunternehmern gegeben. Das Problem dabei ist: Viele dieser Betriebe sind Ein-Mann-Betriebe, die als Subunternehmer auf Baustellen arbeiten und so gerade über die Runden kommen. „Die Schaffung von sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen ist von diesen Betrieben leider nicht zu erwarten. Tarif- und Mindestlöhne werden elegant umgegangen“, so Jostmeier. Gleichzeitig ist die Anzahl der meistergeführten Betriebe gesunken.
„Weniger Meisterbetriebe bedeutet gleichzeitig weniger Ausbildungsplätze. Und hier liegt das Problem – auch für unsere Region. Wenn die Empfehlung der Europäischen Union umgesetzt wird, wird dieser Trend weiter gehen“, stellt der Abgeordnete fest. Bislang ist die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern noch sehr gering. Aktuell gibt es 450.000 Auszubildende im deutschen Handwerk. Die Jungendarbeitslosigkeit in der EU liegt gegenwärtig bei 23,5 Prozent, in Deutschland dagegen bei 7,7 Prozent. Grund dafür ist vor allem das System der dualen Berufsausbildung, das jedoch nur funktioniert, wenn auch genügend ausbildende Betriebe existieren.
„Der Landtag muss nach Brüssel ein Signal senden und sich für den Erhalt des Meisterbriefs einsetzen, nur so können wir unsere duale Ausbildung stärken und unseren Kindern eine gute Zukunft ermöglichen, die Zahlen sprechen für sich“, so Jostmeier abschließend.