Projekt „PRimA“: Ehrenamtler berichten über Unterstützung für Familien

Man kann nichts bewegen ohne Ehrenamt. Mit diesem Grundgedanken informierte sich nun Bundestagsabgeordneter Karl Schiewerling beim Caritasverband für den Kreis Coesfeld e.V. über das PRimA-Projekt. Hierbei unterstützen und begleiten Ehrenamtliche Familien und Kinder in ihrem Alltag kreisweit. „Ich habe von dem Projekt auf dem Ehrenamtsfest des Caritasverbandes gehört und wollte mich näher informieren“, erzählte Karl Schiewerling, arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, zu Beginn des Besuches. MdB Schiewerling engagiert sich für die Stärkung des Ehrenamts sowohl bei seiner Arbeit in Berlin als auch vor Ort im Wahlkreis. Vier Ehrenamtliche berichteten über die Praxis und ihre Erfahrungen, Blanca Höfener als Koordinatorin des Projektes und André Bußkamp als Leiter des Ressorts Beratung und Soziales gaben fachliche Informationen.
Die Arbeit in den Familien sei nicht immer ganz einfach, berichtete eine Ehrenamtliche. „Man kommt in eine ganz andere Welt. Was wir dort geben ist Zeit für Spielplatzbesuche, zum Vorlesen oder mal für einen Zoobesuch.“ Ihre Aufgabe sei es, die Kinder zu begleiten und die Familie damit zu entlasten, Kraft und Geborgenheit zu spenden. „Dafür“, so ergänzte eine weitere Ehrenamtliche, „muss man selber aus einem stabilen Umfeld kommen. Sonst ist diese Arbeit nicht machbar.“ Maßgebliche Hilfen bot ihr auch die gute Ausbildung durch den Caritasverband. Für Blanca Höfener eine wichtige Rückmeldung: „Die Ausbildung ist die Grundlage dafür, dass sich die Ehrenamtlichen in ihrer Arbeit sicher bewegen können.“

Auch Kritisches wurde angesprochen. Eine PRimA-Engagierte merkte an, dass in einigen Familien bereits viel eher Vorsorge hätte greifen müssen oder präventive Hilfe angeboten werden können. André Bußkamp unterstützte sie. „Mit dem Projekt Frühe Hilfen bieten wir zusammen mit der Kinderheilstätte Nordkirchen bereits den Familien eine Anlaufstelle zur Unterstützung, bei deren Kindern sich aufgrund von einer drohenden oder bestehenden Behinderung bereits im frühen Kindesalter eine Entwicklungsverzögerung abzeichnet.“ Karl Schiewerling nahm diese Anregung mit auf dem Weg, auch in Hinblick auf viele soziale Projekte, die er selber bereits angestoßen hat. „Die Politik muss die Rahmenbedingungen schaffen, damit sich gerade am Anfang die Bindung der Familie entwickeln kann. Man muss ihnen Zeit geben.“ Dabei unterstütze der Abgeordnete auch die Zeit der Familie zuhause. „Gerade in den ersten Lebensjahren geht es um Bindung, nicht nur um Bildung“, betonte er. Die Erfahrungen von den Ehrenamtlichen seien ihm eine wertvolle Hilfe für Gesetzentwürfe. Auch in Diskussionen helfe ihm das ein oder andere Beispiel aus der Praxis, um Theorie mit Leben zu füllen.

Der Caritasverband für den Kreis Coesfeld, der das Projekt auch ausschließlich finanziert, bietet im Frühjahr des kommenden Jahres eine weitere Fortbildung für die Ehrenamtliche Familienbegleitung im Rahmen des PRimA-Projektes an. Am Montag (4.2.2013) um 19 Uhr findet ein erster Informationsabend in den Räumen der Tagespflege des Caritasverbandes, Dirkes Allee 4 in 48329 Havixbeck statt. Jeder Interessierte ist herzlich eingeladen. Weitere Informationen zum Projekt gibt auch Blanca Höfener, Tel. 02541/ 7205-4207 oder 0160/ 5394867, Mail prima@caritas-coesfeld.de.