„Die Betreuung oder Pflege eines Menschen mit Behinderung ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Der FuD und die Beratungsstelle DIREKT wollen zum einen die Angehörigen entlasten und zum anderen den behinderten Menschen so begleiten, dass ein möglichst selbstbestimmtes Leben inmitten der Gesellschaft möglich wird“, führte Semrock aus. Ihr Team von rund 100 haupt- und ehrenamtlichen Helfern sei zuständig für die Menschen aus Dülmen, Senden, Ascheberg, Nordkirchen und Olfen.
CDU-Kreistagsabgeordnete Anni Willms machte deutlich, dass auch unter dem Gesichtspunkt „ambulant vor stationär“ die Unterstützung der Familien wichtig sei, um den Angehörigen von Menschen mit Behinderungen die notwendige Entlastung zu geben und behinderte Menschen in ihrem gewohnten sozialen Umfeld wohnen bleiben können. Seit 2009 fördert der Kreis Coesfeld die familienunterstützenden Dienste im Kreisgebiet, in dem er anteilig die Qualifizierung von Helfern für die nebenamtliche Unterstützung von Menschen mit Behinderung finanziert.
Neben der Unterstützung im häuslichen Umfeld komme aber insbesondere der Begleitung von Menschen mit Behinderungen bei Freizeitaktivitäten, kulturellen Angeboten, der Tagesbetreuung in Gruppen, in Freizeitgruppen und offenen Treffs für Kinder, Jugendliche und Erwachsene eine große Bedeutung zu. Die Beratung zur schulischen Integration und Vermittlung von Integrationshelfern – sie nenne sie lieber Inklusionshelfer- sei ein weiterer wichtiger Schwerpunkt, so Semrock.
Für behinderte Menschen und ihre Angehörigen sei gerade die Beratung im sozialrechtlichen Bereich wichtig. Diese sei kostenlos und alle Anfragen und Gespräche würden vertraulich behandelt. „Oft fehlen Informationen über finanzielle Hilfen und entlastende Angebote im Betreuungsalltag. So können Kosten für die unterschiedlichen Betreuungsformen über die Pflegekasse, die Eingliederungshilfe oder auch selbst finanziert werden“, betonte die Leiterin. Sehr dankbar seien behinderte Menschen und ihre Angehörigen für die Unterstützung bei Antragsverfahren und Kontakten zu Behörden, Pflege- und Krankenkassen.
Mit ihrem Unterstützungs- und Beratungsangebot leiste der FuD und die Beratungsstelle DIREKT eine wichtige Aufgabe, damit Angehörige nicht finanziell und persönlich überfordert werden und behinderte Menschen mit Begleitung und Unterstützung selbstbestimmt leben können, fasste Wilfried Brosch, stellvertretender CDA-Vorsitzender, die Diskussion zusammen.