Notfallsanitäter aus rechtlicher Grauzone holen
Notfallsanitäter sind dazu ausgebildet, auch ohne Notarzt geeignete Maßnahmen am Patienten durchführen zu können. Rechtlich bewegen sie sich dabei aber in einer Grauzone. Darüber sprach Christoph Schlütermann, Vorstand des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Kreis Coesfeld, in Berlin unter anderem mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Den Kontakt vermittelt hatte der heimische Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann.
Schlütermann betonte in den Gesprächen, dass Notfallsanitäter eine umfangreiche und teure Ausbildung durchliefen. „Dennoch dürfen sie ihr Wissen nur anwenden, wenn es der Notarzt ausdrücklich erlaubt. Ansonsten riskieren sie negative arbeits- und strafrechtliche Konsequenzen“, stellte er fest. Er wünschte sich, dass der Notfallsanitäter ins Heilberufegesetz aufgenommen werde. „Das stärkt die rechtliche Position der Retter und dem Patienten wird schneller geholfen“, erklärte er. Dabei gehe es nicht darum, Notärzte zu ersetzen. „Diese sind ohnehin bei weit über 70 Prozent der Einsätze nicht vor Ort.“
Vor Problemen stehe der Rettungsdienst auch bei kreisüberschreitenden Einsätzen. Denn was die Rettungskräfte dürfen, ist von Kreis zu Kreis unterschiedlich. „Mehr Einheitlichkeit“ regte Schlütermann an. Bei den CDU-Politikern stieß er mit den Anliegen auf offene Ohren, Spahn habe „großes Verständnis“ geäußert. „Wir sind dankbar für die Anregungen von der Basis“, erklärte Henrichmann. Er sicherte ebenso wie Kuffer zu, gemeinsam mit den Fachpolitikern fraktionsübergreifend nach Lösungen zu suchen.