Junge Aussteiger von Obdachlosigkeit bedroht
Junge Aussteiger haben wieder eine Perspektive: Das Projekt „Respekt“ wird weitergeführt, wenn auch unter neuem Namen. Seit Mai bietet „Return“ im Kreis Coesfeld niedrigschwellige Hilfen an, darunter auch in Senden. Dort informierte sich der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann über den Start. Ein großes Thema ist die Sicherung des Wohnraumes. „Überrascht sind wir von den vielen Jugendlichen, deren Wohnsituation nicht geklärt ist“, berichtete Dennie Hanel.
Henrichmanns Vorgänger im Bundestag, Karl Schiewerling, hatte „Respekt“ mit initiiert. Henrichmann selbst setzte sich in Berlin schon vor dem Auslaufen Ende 2018 stark für die Fortsetzung ein. „Wer Hilfe braucht, geht oft nicht in eine Behörde“, hält der CDU-Politiker das Angebot des Kolping-Bildungswerks für wichtig. „Dank der Nähe zu den Betroffenen erreichen Projekte wie Return eher die junge Klientel“, betonte er.Das bestätigten Dennie Hanel und Robin Langer vom Return-Team. Bisher seien rund 50 Bedarfsmeldungen eingegangen. Immerhin elf der jungen Leute seien von sich aus auf die pädagogischen Mitarbeiter zugegangen, die außer in Senden an der Industriestraße 7 auch in Lüdinghausen, Dülmen und Coesfeld Sprechstunden anbieten. Auf das Angebot aufmerksam gemacht wurden sie zudem von Jugendämtern, Jobcentern und anderen Netzwerkpartnern sowie von Freunden und der Familie. „Wir fahren aber auch selbst raus“, kündigte Robin Langer mobile Sprechstunden, zum Beispiel vor Tafeln und Jugendzentren, an. Außerdem hat Return eine Hotline eingerichtet: 0152 22987222.
Return unterstützt bei Bewerbungen, navigiert durch den formalen Behördendschungel oder begleitet auf Wunsch zu Terminen in Ämtern und Einrichtungen. „Wir holen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen ab, sprechen sie an und vermitteln ihnen in kleinen Schritten: Du schaffst etwas“, erklärte Dennie Hanel. Konfrontiert wird das Team immer häufiger mit Jugendlichen, denen ein festes Dach über dem Kopf fehlt. Intensiv diskutierten die Return-Mitarbeiter mit Henrichmann und dem CDU-Gemeindeverbandsvorsitzenden Günter Mondwurf Ideen, wie den betroffenen Jugendlichen geholfen werden könne.