Für Johannes Böcker war es sein letzter Termin als Vorstand des Caritasverbandes für den Kreis Coesfeld: Zu Gast war der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann, begleitet vom CDU-Kreistagsmitglied Valentin Merschhemke. An dem Gespräch nahm auch Johannes Böckers zukünftiger Nachfolger, Christian Germing, teil. Die Diskussion um einen Pflichtdienst, der soziale Wohnungsbau und das Aktionsprogramm Pflege waren die zentralen Themen des Austausches.
Drei Wohnheime für Menschen mit geistiger Behinderung betreibt die Caritas in Ascheberg, Lüdinghausen und Olfen. Der Kreis Coesfeld sei „der am besten mit stationären Plätzen versorgte Kreis in Deutschland“, betonte Germing. Vorrang genießen daher ambulante Wohnformen. „Dafür brauchen wir eine Initiative für sozialen Wohnungsbau“, meinte deshalb Böcker. So eine Initiative sei auf dem Weg, erklärte Henrichmann. Auf 3,5 Milliarden Euro habe die Bundesregierung die Mittel für den sozialen Wohnungsbau für die Jahre 2019 bis 2021 erhöht.
„Handlungsdruck“ sieht Germing in der Pflege. Hier verwies der Abgeordnete auf das Sofortprogramm des Bundesgesundheitsministeriums. Dieses sieht neben mehr Stellen auch eine höhere Vergütung vor. Wenig attraktiv seien Pflegeberufe aus Sicht der Caritas-Vertreter allerdings vor allem wegen der vielen Teilzeitstellen im ambulanten Bereich und nicht aufgrund der Vergütung. Hier zahle der Caritasverband mit seinem Tarif bereits gut.
Auch um künftige Aktivitäten der Caritas ging es in dem Gespräch. Tagespflegeangebote, die bereits in Ascheberg, Coesfeld, Havixbeck, Nottuln, Olfen und Südkirchen sehr gut angenommen werden, soll es künftig auch in Lüdinghausen und Senden geben. Senden ist auch der gewünschte Standort für einen neuen, in Gründung befindlichen Inklusionsbetrieb. Dieser wird Dienstleistungen rund um Haus und Garten anbieten.